Hallo ihr Lieben,
es
tut mir Leid, dass ich mich erst jetzt
wieder melde, aber ich finde immer seltener Zeit zum Schreiben.
Am vorletzten Wochenende waren wir zu Alyanas
Geburtstagparty eingeladen (Nochmal zur Erinnerung, das ist Judys Nichte). Der
Abend hat Fuka und mir verdammt gut gefallen. Es handelte sich nämlich nicht um
eine gewöhnliche Party, nein, hier in Amerika steht jede Geburtstagsfeier unter
einem bestimmten Motto.
Alyanas Party trug die Überschrift MUSTACHE. Die sind nämlich hier
mindestens genauso populär, wie in Deutschland. Alles war mit Mustachesymbolen
geschmückt und ein Highlight war, die mehr als gelungene Torte. Die sieht nicht
nur von außen super aus, von innen war der Teig auch noch mal in
Regenbogenfarben gefärbt. Ich möchte gar
nicht wissen, wie lange es gedauert hat, dieses Kunstwerk zu erschaffen. Die
riesen Wasserrutsche hat dann noch eines drauf gesetzt, sie war wirklich das i
Tüpfelchen auf dem Sahnehäufchen und hat alles auch etwas übertrieben wirken
lassen. Genauso wie Judys Geschenk, das nämlich eine komplette Zimmerrenovierung
enthielt.
Am nächsten Tag machten wir uns also auf dem Weg um all das
einzukaufen, was nach Judys Meinung in ein Mädchenkinderzimmer hineingehört.
Mit gefühlten tausenden Stickkern und Kissen dekorierten wir Alyanas Zimmer und
das Endergebnis war dann auch so richtig schön kitschig.
Mir gefällt es wirklich unglaublich gut, dass ich mit Fuka
zusammen hier lebe. Somit ist man nach der Schule nicht alleine und ich denken,
dass ich in ihr eine gute Freundin gefunden habe. Das Beste an der Tatsache, dass sie aus Japan kommt ist, das ich
gleichzeitig zwei neue Kulturen kennen lerne. In Amerika kommen alle Freunde
und die gesamte Familie zu einer großen Feier zusammen. In Japan hingegen gibt
es ein Abendessen mit der Familie und die Geschenke der Freunde, werden in der
Schule überreicht. Fuka meinte sogar, dass sie noch nie auf einer Party war und
auch noch nie eine eigene Geburtstagsfeier hatte. Wie schade, dass ihr
Geburtstag dann ist, wenn sie schon wieder zurück ist, sonst hätte sie die
coolste Party überhaupt bekommen.
Das Beste des ganzen Trips nach San Antonio und worüber ich
mich so richtig, richtig gefreut haben war, dass ich auf einem Meeting von
meiner Organisation Zwei getroffen habe, mit denen ich gemeinsam auf der VBT (Vorbereitungstagung)
war. Es war der totale Zufall, weil Fuka und ich eigentlich zu dem Meeting in
Houston gehen sollten, aber da Judy das Wochenende in San Antonio verbringen
wollte, sollten wir an dem Treffen dort teilnehmen. Eine Überraschung war es obendrein, da ich
nicht einmal wusste, dass Raphael auch in Texas gelandet ist. Laura hatte ich
sogar noch am Flughafen getroffen, an dem Tag meiner Abreise, aber wo genau sie
hinkam und das es so nah an Houston ist, hatte ich wieder total verplant. Ich war jedenfalls überglücklich, die beiden
wieder zu sehen.
Das Meeting an sich
war richtig gut. Von den ganzen Austauschschülern, die da waren, kamen ungefähr
80% aus Deutschland. Gastfamilien und Austauschschüler wurden separiert und wir
sollten drei Plakate machen mit den Titeln: LIKE; DISLIKE und DON´T UNDERSTAND.
Es tat richtig gut zu hören, dass es vielen ähnlich ging wie einem selbst.
Viele sagten, dass sie gedacht hätten, dass es einfacher wäre Freunde zu
finden, dass sie die unterkühlten Gebäude nicht mögen und das sie lieber Facebook
anstatt Twitter benutzen möchten. Im Großen und Ganzen waren aber alle zufrieden
und glücklich hier zu sein. Das bin ich auch und Mama & Papa? DANKESCHÖN,
dass ihr mir das hier ermöglicht, das werde ich euch nie vergessen, genauso,
wie ich die Erfahrungen, die ich hier sammle niemals vergessen werde.
Am Ende der Veranstaltung wurden
wir noch einmal über die Regeln, nach denen wir hier spielen, aufgeklärt und es
wurde uns deutlich gemacht, dass sie niemanden gerne nach Hause schicken und
wenn etwas ist, sollen wir keine Angst haben, uns an YFU zu wenden. Sie haben
uns versichert, dass sie uns immer helfen werden und nur das Beste für uns, aber
natürlich auch für die Gastfamilien wollen. Ich fühle mich bei YUF ziemlich gut
aufgehoben und glaube, dass diese Organisation die richtige Wahl war. Ich kann
mir auch gut vorstellen, als Ehrenamtliche bei YFU zu arbeiten, wenn ich wieder
in Deutschland bin.
Wisst ihr, wie diese Organisation entstanden ist? Durch
ehrenamtliche Arbeiter, die selbst einmal in den USA waren. Nach dem zweiten
Weltkrieg schickten die Amerikaner Jugendliche aus ihrer Besatzungszone für ein
Jahr in die USA, um Demokratie zu lernen. Als das irgendwann nicht mehr nötig
war, setzten sich die ehemaligen Austausschüler dafür ein, dass es damit
weitergeht und somit ermöglichten sie weiteren Jugendlichen es, diese
unglaubliche Erfahrung zu machen. Heute Besteht YFU immer noch hauptsächlich
aus ehrenamtlichen Helfern, die zum größten Teil selber ein Jahr im Ausland
verbracht haben.
Das Wochenende neigte sich dem Ende zu und so machten wir
uns wieder in Richtung Houston. Einen Zwischenstopp legten wir bei Allyns finalem
Baseballgame ein. Dort hat es mir auch gut gefallen, auch wenn ich die
Spielregeln nicht zu hundert Prozent drauf habe. Es erinnert mich ein bisschen
an Brennball aus der Schule. Stolz kann ich nun verkünden, dass ich einen signierten
Baseball von Allyn besitze, der während des Spiels übern Zaun geflogen ist. Glückwunsch noch einmal zum Sieg, auch wenn du
das hier wahrscheinlich niemals lesen wirst.
Der Blogeintrag über die Schule wird nun wirklich die nächsten paar Tage folgen. Ich hatte es nur irgendwie fertig gebracht, all das Getippte zu löschen und die Motivation alles neu zu schreiben war nicht wirklich groß. Nun bin ich aber fertig und hoffe, dass ihr euch darauf freut. Achja und außerem erwartet euch ein riesen Blogeintrag über die Homecomingweek, mit Footballgame, Parade und natürlich dem Dance.Vermisse euch, eure Levke ♡
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